Kosten einer Solaranlage – Alles Infos im Überblick
Überlegst du, deinen Wunsch nach einer eigenen Photovoltaikanlage zu erfüllen? Die Vorteile sind offensichtlich: eine größere Unabhängigkeit von den ständig steigenden Energiepreisen und dein Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft.
Für deine eigene Solaranlage kannst du grob mit Kosten von etwa 3000 Euro pro Kilowatt Peak (kWp), einschließlich eines Stromspeichers, rechnen. Die laufenden Kosten belaufen sich durchschnittlich auf etwa 300 Euro pro Jahr.
Für eine Solaranlage, die auf einen Stromverbrauch von 4000 Kilowattstunden (kWh) optimiert ist, belaufen sich die Anschaffungskosten inklusive Montage auf ungefähr 19.000 Euro. Diese sollten sich innerhalb von 10 bis 15 Jahren vollständig amortisieren, sodass du in den verbleibenden Jahren der Anlagenlaufzeit Gewinne erzielen kannst.
- Durchschnittliche Anschaffungskosten inklusive Stromspeicher: Ungefähr 3000 Euro pro kWp
- Durchschnittliche Amortisierungszeit: Geschätzt 10 bis 15 Jahre
- Durchschnittliche zu erwartende Rendite pro Jahr: Etwa 4%
Diese Angaben dienen als Orientierung, vorausgesetzt, die Solaranlage ist auf deinen Stromverbrauch optimiert und dein Haus erfüllt die wirtschaftlichen Voraussetzungen für den Betrieb von Photovoltaik.
Beispielrechnung:
| Jährlicher Stromverbrauch | 4000 kWh |
| Maximalleistung der PV-Anlage | 6,4 kWp |
| Benötigte Dachfläche | ~32 m² |
| Erzeugter Solarstrom pro Jahr | ~5760 kWh |
| Kosten für PV-Anlage inkl. Montage & Stromspeicher | ~19000 Euro* |
| Durchschnittliche laufende Kosten pro Jahr | ~300 Euro |
| Eigenverbrauchsanteil (mit Speicher) | 70 % |
| Durchschnittliche Kostenersparnis pro Jahr (inkl. Einspeisevergütung) | ~2700 Euro |
| Zu erwartende Amortisierungszeit | ~9 Jahre |
| Projizierter Überschuss nach 20 Jahren | ~29000 Euro |
| Projizierte durchschnittliche Jahresrendite | 5,8 % |
*Der Anschaffungspreis kann durch Inanspruchnahme der Nullsteuer um die Mehrwertsteuer von 19 % des Kaufpreises reduziert werden. Dies kommt Stand 2023 für die meisten privaten Betreiber von Photovoltaik-Anlagen in Frage. Mehr Infos auf der verlinkten Seite.
Alle Daten beruhen auf Schätzungen inkl. einer durchschnittlichen Steigerung des Strompreises von jährlich 4 % (Stand März 2023)
Wie setzen sich die Kosten einer Solaranlage zusammen?
Bei der Anschaffung einer Solaranlage fallen drei Arten von Kosten an: Anschaffungskosten, Installationskosten und laufende Kosten.
Die Anschaffungskosten beinhalten die Solarpanels, den Wechselrichter und den Stromspeicher. Die genauen Kosten variieren je nach Leistung der Anlage. Höhere Leistung bedeutet in der Regel höhere Kosten, aber auch einen niedrigeren Preis pro Kilowattpeak (kWp) Maximalleistung.
Die Installationskosten liegen normalerweise zwischen 1.500 und 3.000 Euro, abhängig von der Größe der Solarpanels und dem Zugang zum Dach. Du solltest einen Dachdecker für die Installation der Solarpanele am Dach beauftragen und nur ein im Installateurverzeichnis eingetragener Elektriker darf die Anlage ans Stromnetz anschließen.
Mit einem Stromspeicher kommst du für Anschaffung und Installation insgesamt auf einen Preis von grob 3000 € pro kWp der Anlage. Dieser Wert gilt allerdings nur für den Moment (Stand 2023) und wird sich im Laufe der Zeit verändern.
Die laufenden Kosten einer Photovoltaik-Anlage sind im Vergleich zu den Anschaffungskosten in der Regel relativ gering. Dazu gehören Versicherungskosten sowie Wartungs- und Reparaturkosten. Nutzungsgebühren für den Stromzähler sind seit 2023 für die meisten privaten Solaranlagen nicht mehr obligatorisch.
PV-Anlagen gelten als wartungsarm, eine grobe Schätzung der jährlichen laufenden Kosten liegt bei etwa 300 Euro bei einer zu erwartenden Gesamtlaufzeit der PV-Anlage von etwa 25 bis 30 Jahren.
Hinzu kommen in manchen Fällen Steuern, allerdings sind die meisten privaten PV-Anlagen mittlerweile von Steuern wie der Einkommenssteuer befreit. Zudem entfällt für die meisten privaten Besitzer seit 2023 die Notwendigkeit einer Gewerbeanmeldung, wodurch auch die Gewerbesteuer entfällt. Für genaue Informationen zur Steuerpflichtigkeit empfehlen wir, dich an das Finanzamt oder einen Steuerberater zu wenden.
Lohnt sich Photovoltaik finanziell?
Die Frage, ob sich Photovoltaik lohnt, hängt von den Gesamtkosten und den Einsparungen bzw. Gewinnen ab. In der Regel sollten sich die Kosten innerhalb von 10 bis 15 Jahren amortisieren. Die Wirtschaftlichkeit kann jedoch nur individuell berechnet werden.
Die Grundvoraussetzung ist natürlich, dass genug Sonne auf dein Dach bzw. deine Solarmodule trifft. Eine Ausrichtung nach Süden (Ost und West sind ebenfalls möglich) ist ein Faktor, ebenso der Winkel deiner Dachschräge (optimal sind zwischen 30 und 35 Grad).
Im Solardachkataster deines Bundeslandes oder Landkreises kannst du detaillierte Informationen zur Solartauglichkeit deines Hauses nachschauen.
Bei der Berechnung der Rentabilität spielt vor allem der Eigenverbrauch eine große Rolle. Eine hohe Eigenverbrauchsquote macht die Anlage wirtschaftlicher. Daher ist es wichtig, eine PV-Anlage zu wählen, die auf deinen Stromverbrauch zugeschnitten ist. Du kannst den Eigenverbrauchsanteil zusätzlich mit einem Solarspeicher erhöhen.
Als groben Richtwert kannst du davon ausgehen, dass du mit einer gut angepassten Photovoltaikanlage bereits im Jahr 2023 im Vergleich zum Netzstrom ca. 30 Cent pro kWh Strom einsparst. Diese Einsparung steigt mit steigenden Energiepreisen. Je schneller du dich entscheidest, desto schneller wirst du unabhängig von steigenden Netzstrompreisen.
Es besteht die Möglichkeit, dass die Einspeisevergütungen weiter sinken und die Zinsen für Kredite steigen. Ob die Preise für PV-Anlagen ebenfalls sinken werden, ist fraglich. Insgesamt empfehlen wir, dass der richtige Zeitpunkt für deine Photovoltaikanlage genau jetzt ist.
Auf welche Weise kann sich PV noch lohnen?
Eine eigene Photovoltaik-Anlage kann neben dem finanziellen Aspekt noch aus ökologischen Gründen und durch erhöhte Unabhängigkeit für dich lohnen.
Da Photovoltaik-Anlagen während ihrer Lebensdauer keine Emissionen verursachen und die für die Herstellung benötigte Energie schnell wieder erzeugt wird, ist es eine äußerst nachhaltige Energiequelle. Damit kann die Anschaffung einer PV-Anlage dein Beitrag für die Energiewende und hin zu einer nachhaltigeren Energieerzeugung sein.
Darüber hinaus erhöhst du mit Photovoltaik deine energetische Unabhängigkeit, da du weniger abhängig von steigenden Netzstrompreisen bist und sogar bei Stromausfällen weiterhin Energie zur Verfügung hast, sofern du eine ersatzstromfähige Anlage hast.
Außerdem kannst du mit PV Energie an Orte bringen, die nicht mit dem Stromnetz verbunden sind. Sogenannte Inselanlagen werden beispielsweise in Wohnmobilen eingesetzt, damit du nicht ständig auf Landstrom angewiesen bist.
